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Oculus Quest – Erste Erfahrungen

Seit heute ziert eine weitere VR-Brille meinen Gerätepark. Nach der Playstation VR und der HTC Vive gehört nun auch die Oculus Quest dazu. Hier meine Ersten Erfahrungen.

Die Oculus Quest ist – im Gegensatz zu den anderen Brillen bei mir – ein völlig autarkes Headset. Sie benötigt also weder eine Spielekonsole noch einen leistungshungrigen PC.

Was macht sie also anders, als die bekannten Cardboards oder die Oculus Go, könnte man sich jetzt fragen. Alle zeigen mehr oder weniger gut dreidimensionalen Content an.

Bei VR-Brillen ist aus meiner Sicht aber der entscheidende Faktor das Headtracking. Etwas, das beispielsweise die Oculus Go nicht kann. Diese Brille kann nur eine Rotation des Kopfes erkennen. Das hat zur Folge, dass man in der virtuellen Welt quasi „einzementiert“ ist. Man kann weder seinen Kopf vor und zurück, nach rechts oder links oder nach oben oder unten bewegen. Auch das Neigen des Kopfes wird von der Go nicht erkannt.

Mit diesen Einschränkungen wird das Erlebnis doch schnell fade. Wer nur 360-Grad-Videos oder -Fotos sehen will, für den reicht es vielleicht. Wer sich aber in der virtuellen Welt auch umschauen und bewegen will, braucht mehr.

Keine Sendestationen nötig

Die meisten Brillen, die es am Markt gibt, realisieren das Headtracking mit Sensoren im Headset und Sendestationen im echten Raum. Die Brille „sieht“ also diese Stationen und kann daran ihre eigene Lage im Raum erkennen.

Bei der HTC Vive benötigt man zwei Sendestationen, die in einem bestimmten Winkel zueinander aufgestellt werden müssen. Bei der Oculus Rift ist es immerhin nur noch eine.

Nutzt Inside-Out-Tracking für die Lageerkennung

Die Oculus Quest verzichtet völlig auf eine solche Technik und nutzt die so genannte „Inside Out“ Methode, ihre Lage zu ermitteln. Dabei erkennen vier an den Rändern der Brille angebrachte Kameras die Umgebung und die Brille berechnet ihre Position daraus.

Endlich keine Kabel mehr

Damit wird die Oculus Quest die erste VR-Brille die nahezu das gleiche Erlebnis bietet wie die HTC Vive oder die Oculus Rift. Mit dem großen Vorteil, dass kein teurer PC benötigt wird.

Dadurch wird auch der dicke und meistens nicht sehr flexible Kabelstrang überflüssig. Der Anwender kann sich frei bewegen.

Erster Eindruck

Das Headset kommt in einem Karton, der in etwa doppelt so groß ist wie ein Schuhkarton. Neben der Brille befinden sich noch zwei Controller und ein USB-C-Ladegerät in der gut gemachten Schachtel. Für die Einrichtung wird die Oculus-App benötigt, die man für iOS und Android bekommt.

Das Einrichten und Verbinden mit dem WLAN geht mit der App wirklich leicht. Allerdings muss man bedenken, dass für den einwandfreien Betrieb des Headsets ein Facebook-Konto zwingend erforderlich ist. Ist das VR-Headset eingerichtet, kann man noch eine Kreditkarte und/oder ein PayPal-Konto hinterlegen, um Spiele aus dem Shop zu kaufen.

Nachdem fast obligatorischen Day-One-Update von Brille und Controller kann es auch schon losgehen. In der „First-Steps“ App, die automatisch installiert ist und auf der Brille angezeigt wird, lernt man das System kennen und versteht, wie die Controller bedient werden.

Die Controller der Oculus Quest.

Den direkten Vergleich mit der HTC Vive braucht die Oculus Quest nicht scheuen. Die Bildqualität ist gut. Es gibt keine störenden Verzögerungen bei der Darstellung der 3D-Welt und der Ton – der aus der Brille kommt ist akzeptabel.

Nach dem Durchspielen des Tutorials landet man im Startscreen, der sich als Kuppelförmiger Bau präsentiert. Im Menü kann man allerlei einstellen. Im Shop kann man sich neue Spiele kaufen und in der Bibliothek die vorhandenen auswählen.

Focus liegt auf Spielen

Der Focus des Gerätes liegt eindeutig auf Spielen. Zum Start in Deutschland gibt es ca. 80 Titel von anspruchsvollen Adventures über historische Apollo-Missionen bis hin zu Angry Birds ist eine breite Auswahl vorhanden. Aber auch Apps wie Youtube VR und Netflix fehlen nicht.

Allerdings gibt es wenig kostenlosen Content. Die Spiele und Apps kosten so zwischen 9,99 Euro und 39,99 Euro.

Fazit

Die Oculus Quest schafft, was viele vor ihr nicht geschafft haben: Die virtuelle Realität mit weniger Hürden leicht begreifbar zu machen. Keine umständliche Installation von Sendern im Zimmer, keinen leistungshungrigen und teuren PC und vor allem keine Kabel mehr am Kopf.

Die Darstellung ist hervorragend auch wenn dabei immer noch Luft nach oben ist. Das Inside-Out-Headtracking funktioniert so gut, dass man recht schnell vergisst, dass man eine autarke Brille auf der Nase hat. Der Preis ist für die Leistung durchaus angemessen.

Wem die eingebauten Lautsprecher nicht reichen, hat die Möglichkeit, eigene anzuschließen. Dafür stellt die Brille einen 3,5mm Klinkenanschluss bereit.

Kein Google Earth VR bisher

Einziges Manko ist die derzeitige noch sehr beschränkte App-Auswahl. Größter Wermutstropfen dabei ist das Fehlen von Google Earth VR. Mit der virtuellen Erde würde die Brille ein absoluter Verkaufsschlager. Weil es Google Earth VR schon für die Oculus Rift gibt, besteht aber noch Hoffnung.

EIn gutes Gesamtpaket, die Oculus Quest VR-Brille.

Technische Daten

  • Auflösung: 1600 x 1440 Pixel pro Auge
  • Bildwiederholrate: 72 HZ
  • Gewicht: ca. 570 Gramm
  • Laufzeit ca. 2 Stunden

Preis:

Oculus Quest 64 GB, 449 Euro (Link zu Amazon)

Oculus Quest 128 GB, 549 Euro (Link zu Amazon)

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Michael

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